Song der Woche / Album des Monats Mai 07
NINE INCH NAILS
“Year Zero” von 2oo7
.. Trent Reznor serviert erneut harte Kost und verkündet das Ende der Welt für die nahe Zukunft(das Jahr 2022 = Year Zero = Finito). Das kann auch niemanden wundern der Herrn Reznor kennt und die Stossrichtung unserer Zivilisation, unserer Weltbevölkerung, nicht gänzlich ignoriert. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und so sind auch die Texte dieses Longplayers geprägt von einer Gratwanderung zischen Hoffen und Bangen. Mal schlägt das Pendel in Richtung “Gewissheit Untergang”, mal in Richtung “Hoffnung für und Vertrauen in die Menschheit, oder aber zumindest ein besseres ‘Danach'”.
Wer kann sich da schon sicher sein. Sind wir am Ende nicht alle nur ein Teil, bzw. nur Einser und Nullen (Song “Zero-sum”), eines grossen göttlichen Programms.
Obwohl nur in wenigen Fällen “richtige” Musikinstrumente benutzt wurden, so wird bei “Year Zero” Abwechslung eben doch gross geschrieben. Mal ruhig, dann wieder brachial und plötzlich wieder groovy. Umso mehr Charakter gewinnen die Songs, wenn man sich mal die Lyrics anschaut, in denen das Geschehen im Jahr 2022 aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Zudem fast immer enorm detailreich bestückt, sodass es häufig Neues zu entdecken gibt. Sowie die Texte, so schwankt auch die Musik zwischen bittersüss und Apokalypse.
Für den schwächeren Anfang (würden die Songs 2 und 3 als Stand-Alone-Track beurteilt) würde nur ein Narr einen Punkt abziehen. Hochverdiente Höchstpunktzahl. Year Zero “rockt” mehr als die meisten Gitarrenbands es je vermögen werden, und hat – mitunter unangenehme – Wahrheiten zu bieten. Ein durchaus politisches Album (siehe auch Optik/Design Digipack-Cover: links der CD Arm mit der Heiligen Bibel, rechts, nackter Unterarm mit Maschinengewehr) welches sich aber überhaupt nicht so anfühlt bzw. -hört. Die Texte sind in voller Länge abgedruckt. Listen.
..Eine Biographie ist hier nachzulesen.
Hörprobe :thumbup_tb:
ciao
WahnFried